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Das Bamberghaus – historischer Hintergrund des Objektes Getreidemarkt 3

(u.a. aus dem Kommentar zum österreichischen Städteatlas von Wilhelm Deuer und der
Häuserchronik der Wolfsberger Altstadt von Dr. Fritz Wittman und OSR Dir. Erich Oberländer)

Im Umfeld der Gründung des Bistums Bamberg im Jahre 1007 wurde das fränkische Hochstift von Kaiser Heinrich II. mit umfangreichen Ländereien in Kärnten begabt, zu denen auch das obere Lavanttal zählte. Am 29. März 1178 urkundet der zum Bischof erwählte Otto II. apud castrum nostrum Wolfsperch inmitten einer zahlreichen bambergischen Gefolgschaft ... Da sich ab 1169 die Edelfreien von Schönfeld in Oberfranken ebenfalls nach einer dortigen Burg Wolfsberg nannten, wird die Erbauung der Kärntner Burg unter Bischof Eberhard II. zwischen 1166 und 1169 angenommen. Eine Urkunde Bischof Ekberts von 1216 nennt einen Hofmeier (villicus), weswegen man die Bewirtschaftung der bischöflichen Güter von einem Herren- oder Fronhof aus durch Gesinde und fronpflichtige Bauern der Umgebung annehmen kann – dieser Fronhof ist vermutlich ident mit dem späteren Unteren Stadtschloss oder fürstlichen Hofhaus am Getreidemarkt.

Dieser historische Hintergrund stand Pate bei der Benennung des Objektes Getreidemarkt 3 in Bamberghaus Anfang der 2000er Jahre.

In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts wurde der Sitz des Landgerichtes von Reideben (Hartneidstein lag damals schon in Ruinen) ins untere Wolfsberger Schloss auf dem Getreidemarkt übertragen, das seitdem auch als Landrichterhaus bezeichnet wurde.

Mit dem Erwerb der „Herrschaften Wolfsberg und St. Leonhard“ durch Graf Hugo Henckel von Donnersmarck im Jahr 1846, ging auch das Objekt Getreidemarkt 3 in dessen Besitz über und fungierte bis 1934 als gräfliches Forstamt. Bis zum Erwerb des Gebäudes durch die Stadtgemeinde Wolfsberg im Jahr 2002, war das Haus im Besitz unterschiedlicher Forstbetriebe. Die längste Zeit davon war es im Besitz des Schweizer Unternehmens HESPA Dömäne, die hier den Sitz der Verwaltung ihrer Lavanttaler Forstbetriebe hatte.

2016 erwarb die Wolfsberger Stadtwerke GmbH, eine 100% Tochter der Stadtgemeinde Wolfsberg das Objekt und baute dieses als Gewerbeobjekt für Betriebe mit regionalen Schwerpunkten um. Hauptmieter ist das „Haus der Region“ eine Initiative zur Vermarktung von regionalen Produkten.